Deutschlands Universitäten kommen den Ansprüchen der Digitalisierung immer näher. Dennoch muss noch viel Arbeit geleistet und viele Veränderungen gemacht werden, um wirklich im 21. Jahrhundert anzukommen. In anderen Ländern ist es zum Beispiel schon Standard, das viele Formalitäten online durchgeführt werden können. In Deutschland ist das leider noch nicht der Fall und insbesondere nicht an den Universitäten. An einigen Hochschulen und Universitäten ist es zum Beispiel noch so, dass die einzelnen Studierenden für die Klausur- oder Kursanmeldung zum Campus gehen müssen. Sie können dann entweder vor Ort über die Rechner, die über das Universitätsnetzwerk angemeldet sind, ihre Kurse wählen oder müssen es noch per Zettel machen.
Universitäten und der Einfluss der Digitalisierung
Solche Methoden wirken auf andere Universitäten teilweise sogar primitiv, da sie extrem veraltet sind. Wenn die Anmeldung über das Universitätsnetzwerk geschehen muss, dann sollte den Studierenden eine VPN zur Verfügung gestellt werden, mit der von überall das Netzwerk erreicht werden kann. Eine VPN führt auch dazu, dass neue Möglichkeiten entstehen. Darüber kann zum Beispiel die Bibliothek digitalisiert und online verfügbar gestellt werden.
Die Anmeldung per Zettel sollte überhaupt nicht mehr stattfinden. Zum einen ist es eine Verschwendung an Papier, zum anderen können darüber Zettel und somit Anmeldungen verloren gehen. Es ist deutlich einfacher und effizienter, wenn alles online durchgeführt wird. Das sind aber nicht die einzigen Probleme der Digitalisierung, mit denen sich deutsche Hochschulen und Universitäten beschäftigen.
Bildung muss auch online funktionieren
Die Coronapandemie hat teilweise erzwungen, dass die Digitalisierung schneller voranschreiten musste. Wenn sie nicht gewesen wäre, wären viele Gegebenheiten der heutigen Zeit nicht vorhanden. Dazu gehören zum Beispiel stabile Internetleitungen an Universitäten und bei den einzelnen Dozenten und Professoren. In der Anfangsphase war es zum Beispiel so, dass einige Dozenten oder Professoren den Unterricht per Zoom halten wollten. Ihr Internet hatte aber nicht die entsprechende Leistung, um dies umzusetzen. Somit mussten sie darauf verzichten und auf eine neue und schnellere Leitung warten.
Ein weiteres Problem in Deutschland ist, dass Verträge bei Internetanbietern nicht immer und vor allem nicht grundlos gekündigt werden können. Wenn es für die Arbeit ist, dann bestehen Chancen – sonst sieht es aber schlecht aus. Die einzige Möglichkeit liegt darin, dass ein besserer Vertrag beim Anbieter angenommen wird. Ein besserer Vertrag bedeutet hierbei, dass eine schnellere Leitung gekauft wird, die natürlich teurer ist. Wenn dieser Anbieter aber keine schnellere Leitung zur Verfügung stellen kann, dann besteht auch nicht die Möglichkeit für einen Wechsel des Anbieters.
Damit kommt es zu einem weiteren Problem in Deutschland. In vielen Regionen gibt es noch kein schnelles Internet. Glasfasernetze wurden noch nicht überall verlegt, was für das Jahr 2022 absurd ist.
Dennoch haben die Umstände der Pandemie bewirkt, dass es zu vielen Veränderungen und somit Verbesserungen der Digitalisierung an Universitäten gekommen ist. Inzwischen bieten einige Dozenten ihre Seminare nur noch online an, weil sie bemerkt haben, dass es besser läuft. Wenn zum Beispiel Seminare asynchron und ohne Veranstaltungen (weder online noch in Präsenz) und lediglich über aufgenommene Videos ablaufen, dann können Studierende in ihrem eigenen Tempo lernen. Zudem haben sie jederzeit Zugriff auf die Videos, sodass sie den Lerninhalt wiederholen können.
Fazit:
Die Zukunft in Anbetracht der Digitalisierung in Deutschland sieht gut aus. Obwohl die meisten Veränderungen bereits vor einigen Jahren oder Jahrzehnten hätten stattfinden sollen, lässt sich aktuell ein Wandel beobachten. Dieser Wandel kommt auch bei den Menschen an, die sich nicht mit dem Internet, geschweige denn Technologie auskennen.
Einige Senioren zeigen mittlerweile sogar ein Interesse für Smartphones oder das Internet, sodass sie sich langsam in das Thema einlesen. Über Kurse oder von ihren Kindern und Enkeln erfahren sie, wie die einzelnen Medien genutzt werden können. Viele von ihnen haben inzwischen so viel Wissen akkumuliert, sodass sie sogar Office 365 kaufen können und das sogar online. Mit solchen lernwilligen Senioren und einer digitalisierungsfördernden Gesellschaft wird es nicht mehr lange dauern, bis alle Menschen eine gewisse Affinität zur Technologie und dem Internet besitzen.